Dr. Stefan Lang am 17. Dezember 2020

Machbarkeit dokumentieren in Forschungsanträgen


Kategorie Kampagne für Verständlichkeit

Vom akademischen Standpunkt aus ist da sicherlich nichts falsch dran: Aus einer neuen und zündenden Idee wird ein innovatives Forschungskonzept formuliert. Doch vom Standpunkt der Förderinstitution aus betrachtet, vernachlässigen solche Projekte jedoch oft den Sicherheitsaspekt…

Förderinstitutionen erwarten, dass die investierten Fördermittel (Drittmittel) auch in verwertbaren Ergebnissen münden. Sehr innovative Projekte mit neuen und daher kaum erprobten methodischen Ansätzen werden daher oft als zu riskant angesehen. Gleiches gilt für Drittmittelanträge mit einem rein theoretischen Unterbau, in denen der Stand der Forschung nur anhand weniger Publikationen dokumentiert werden kann.

Machbarkeitsnachweise in Drittmittelanträgen

Jede konkrete und nachvollziehbare Begründung des neuen Forschungsvorhabens, insbesondere durch belastbare und projektrelevante Vorarbeiten, ist deshalb Gold wert. In der Regel erwarten Förderinstitutionen bei eingereichten Drittmittelanträgen:

Publikationen

Idealerweise können Sie dabei bereits auf Publikationen von Pilotergebnissen, wichtigen methodischen Voraussetzungen oder Ähnlichem verweisen.

Balance zwischen riskanten und erfolgversprechenden Elementen des Drittmittelantrags

Was ist zu tun, wenn Machbarkeitsnachweise fehlen? Vorteilhaft ist es in der Regel, wenn Sie in Ihrem Drittmittelantrag zumindest eine gelungene Balance zwischen eher riskanten und eher erfolgversprechenden Elementen finden.

Überwiegen in Ihrem Drittmittelantrag riskante Elemente, sollten diese dafür ein umso größeres Zugewinn-Potenzial in sich bergen, das Sie entsprechend hervorheben sollten.

Generell sollten Sie immer auch den unmittelbaren Nutzen betonen, der entsteht, sobald einzelne Milestones erreicht werden. Auch besteht die Möglichkeit, das Forschungsvorhaben per se als Pilotprojekt zu planen und entsprechend zu kommunizieren. Hier sollten Sie fein herausarbeiten, in welche Folgeprojekte das Forschungsvorhaben münden könnte, auch wenn Sie das maximale Projektziel unter Umständen nicht vollständig erreichen können.

Drittmittelanträge für Hochrisiko-Projekte?

Nur in wenigen Ausnahmen, etwa bei einzelnen Förderaufrufen von Stiftungen (Calls), werden Antragstellerinnen und Antragsteller zur Vorlage von Hochrisiko-Projekten ermutigt. In diesen Fällen werden explizit sowohl die Innovation als auch das Potenzial, echtes Neuland zu betreten, über die Sicherheitsaspekte gestellt. Nur in diesen Fällen dürfen Sie Ihren Antrag rein theoretisch begründen.

Dieser Beitrag stammt aus:

Manfred Marschall & Dr. Stefan Lang

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